Bischof Ioan Duma

Ioan Duma, O. F. M. Conv., wurde am 16. November 1948 von Papst Pius XII. geheim zum Titularbischof von Giuliopoli ernannt. Er war als Weihbischof der Diözese Iasi vorgesehen, deren Bischof Anton Durcovici zu den ersten Opfern des neuen Regimes zählte. Gerald Patrick O’Hara, der Apostolische Nuntius in Rumänien, erteilte P. Duma am 8. Dezember 1948 in der Kapelle der Bukarester Nuntiatur heimlich die Bischofsweihe.

Bischof Duma wurde nie vom Staat in seiner bischöflichen Funktion anerkannt und konnte sein Amt offiziell nicht ausüben. Als er am 16. Juli 1981 verstarb, gab der Heilige Stuhl seinen Tod bekannt und bestätigte damit erstmals öffentlich seinen Bischofsrang, nachdem bereits Paul VI. ihn in Privataudienz empfangen hatte.

Der kommunistische Staat wusste bereits kurz nach den geheimen Weihen von 1948/1949 von den neuen Bischöfen, nachdem dem Geheimdienst – möglicherweise durch den Fahrer des Nuntius – eine Liste mit den Namen der Geweihten in die Hände gefallen war. Auch Ioan Duma wurde inhaftiert und verbrachte lange Zeit im Gefängnis.

In seiner Familie wird ein Vorfall aus der Haftzeit überliefert, der sein Martyrium veranschaulicht. So berichtet sein Neffe Ioan Antal: „Eines Nachts, als er verprügelt wurde, brach ihm ein Wächter Finger der rechten Hand, und er betete die ganze Nacht hindurch. Er musste befürchten, nun nicht länger das Messopfer feiern oder Orgel spielen zu können. Am nächsten Morgen waren seine Finger jedoch wieder vollständig geheilt.“

Über die ständige Überwachung des Bischofs durch die Geheimpolizei berichtet sein Großneffe Andrei Ioan Antal: „Meinem Vater blieb in Erinnerung, dass seine Mutter, die Schwester des Bischofs, ihn wie einen Bettler kleidete, wenn er Bischof Ioan Duma in Targu Jiu besuchen wollte, da sich vor dem Haus in Targu Jiu kommunistische Offiziere aufhielten. Er wurde weniger gründlich durchsucht, wenn er derart aussah. Wenn jemand aus der Familie es wagte, den Bischof aufzusuchen, waren die Beamten ständig präsent. Insofern war es einfacher, wie ein Bettler aufzutreten. Die Schwester des Bischofs versorgte ihn regelmäßig mit Geld und persönlichen Bedarfsgegenständen, und der Bischof gab für sie Briefe mit seinen Gedichten und Gebeten zurück. Auf diese Art war mein Vater als Bote unterwegs, als er noch ein Kind war.“

„Das erste Bild zeigt ein Radio der Marke ‚Akkord‘ aus deutscher Produktion. Im Haus des Bischofs in Targu Jiu befanden sich in sämtlichen Räumen Mikrophone des Geheimdienstes. Wenn mein Vater ihn besuchte, drehte der Bischof dieses Radio sehr laut und flüsterte meinem Vater sehr schnell Mitteilungen zu, die für einen anderen Priester aus unserer Familie bestimmt waren. Die Wanzen konnten das Geflüster nicht aufzeichnen; insofern war es eine wirklich gute Idee. Dieses Radio befindet sich heute in meinem Besitz und funktioniert nach wie vor perfekt. Auf dem zweiten Bild ist ein Kronleuchter zu sehen. Er gehörte dem Bischof und stammte aus dessen Elternhaus; wahrscheinlich ist er 150 Jahre alt. Er funktioniert mit Petroleum und ist mit blauem Kobalt eingefasst.“

Andrei Ioan Antal, Großneffe des Bischofs

Der Großneffe berichtet: „Ich habe eine alte Nonne gefunden, die ihm in seinen letzten Jahren zur Seite gestanden hat. Sie erzählte uns Erstaunliches. Das nächste Bild stammt vom 11. November 1971. Papst Paul VI hatte Bischof Ioan Duma zur Teilnahme an der Bischofssynode nach Rom eingeladen. Die kommunistischen Behörden ließen das jedoch nicht zu und sagten ihm, sie bedauerten es, doch im Flugzeug seien keine Plätze frei für ihn. Bischof Ioan Duma berichtete hierüber dem Vatikan, und der Papst persönlich schickte ihm sein Privatflugzeug, um Bischof Ioan Duma abzuholen, und teilte ihm mit: Seien Sie beruhigt, das können sie nicht verhindern. Auf diese Weise konnte Bischof Ioan Duma dann doch noch rechtzeitig zur Synode kommen.“

„Das nächste Foto ist das einzige Bild gemeinsam mit seiner Mutter. Es war sein erstes öffentliches Auftreten nach der Haft in Aiud. Als allererstes wollte er seine Mutter besuchen. Sie war der Mensch, der ihm am nächsten stand. Dieses Bild stammt von 1957. Am 3. März 1958 starb seine Mutter. Für ihn war es ein schwerer Schlag.“

Bischof Duma mit seiner Mutter, 1957
Erstkommunion in Rumänien
Bischof Duma auf dem Katafalk; Mitte rechts seine Schwester mit ihrem Ehemann
links, Mitte, rechts: drei Söhne der Schwester des Bischofs
Juli 1981: zahllose Gläubige trotzen dem System und geben Bischof Duma das letzte Geleit
Ioan Antal, Neffe des Bischofs, mit seiner Ehefrau Maria. Sie stellten die nie zuvor veröffentlichten Bilder des verstorbenen Bischofs zur Verfügung.

Das Bild von der Erstkommunion stammt aus dem Archiv von Hofrat Dr. Manfred Kierein, Wien. Alle übrigen Fotos stammen aus dem Privatbesitz der Familie des Bischofs.

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